Deutsche Wirtschaft kämpft mit Versorgungsengpässen
Der deutsche Energieriese Uniper befindet sich in einer schwierigen Lage. Das Unternehmen sieht sich mit den höchsten Preisen seit Jahren konfrontiert, und seine Versorgung ist unsicher, so dass es ohne seine wichtigste Gasquelle dasteht. In der Zwischenzeit ist Russland in die Ukraine einmarschiert und hat die Lieferungen an die EU unterbrochen. Dies hat zu einem sprunghaften Anstieg der Energiepreise geführt und das Geschäftsmodell von Uniper ins Wanken gebracht. Das Unternehmen ist der größte Importeur von russischem Erdgas nach Deutschland, so dass der Preisanstieg die Gewinne des Unternehmens schmälert. Die deutsche Regierung versucht nun, den Schaden zu begrenzen und die Gasversorgung der Verbraucher sicherzustellen. Dies bedeutet, dass Pläne für eine Rationierung ausgearbeitet wurden und die Verbraucher mit einer begrenzten Gasmenge rechnen müssen, was sich auf die große Industrie des Landes auswirken könnte.
Das Unternehmen verhandelt seit Wochen mit der Bundesregierung über ein Rettungspaket. Es wird erwartet, dass es die Einzelheiten des Abkommens bei dem Treffen mit Scholz am Freitag bekannt geben wird. Der Bund würde sich mit Milliardenbeträgen beteiligen und möglicherweise eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen übernehmen. Sie würde auch eine neue Kreditfazilität eines staatlichen Kreditinstituts umfassen. Das Geschäft ist noch lange nicht abgeschlossen, und der Umfang des Rettungspakets hängt davon ab, ob Uniper in der Lage ist, die höheren Gaspreise an die Kunden weiterzugeben.
Die Beliebtheit von Scholz bei den Deutschen ist laut einer aktuellen Umfrage seit März gesunken. Vor sechs Monaten waren 46 Prozent der Deutschen mit der Leistung von Scholz zufrieden, während 39 Prozent ihn ablehnten. Auch die Regierungskoalition von Scholz hat mit vielen Krisen zu kämpfen, darunter die steigenden Gaspreise.
Scholz ist Mitglied der CDU, der konservativen Partei in Deutschland. Er ist seit 16 Jahren Bundeskanzler und geht jetzt in den Ruhestand. Allerdings wurde er für seinen Umgang mit dem Thüringer Wahlskandal kritisiert. Die nächste Bundestagswahl ist für den 26. September 2021 geplant.
Treibstoffpreise steigen
Die Gaspreise sind in den letzten Monaten in die Höhe geschnellt und haben die Finanzen von Uniper stark belastet. Das Unternehmen hat nur einen Bruchteil der vertraglich vereinbarten Mengen von Gazprom erhalten, so dass es viel höhere Spotmarktpreise zahlen musste, um das Defizit auszugleichen. Analysten schätzen, dass die gedrosselten russischen Lieferungen das Unternehmen 30 Millionen Euro pro Tag kosten.
Die Regierung ist nun bereit, bis zu 30 Prozent von Uniper zu investieren, um den Gasriesen zu retten. Dieser Schritt ähnelt dem, mit dem die Lufthansa vor zwei Jahren über Wasser gehalten wurde. Aber die Berliner Regierung hat den Aktionären von Uniper das Leben schwer gemacht – sie zwingt das Unternehmen, sein eigenes Kapital und seine operativen Gewinne für die Rettung zu verwenden. Das bedeutet, dass Uniper bis zu 7 Mrd. EUR an Verlusten zu verkraften haben wird. Schätzungen zufolge hat Uniper in den ersten neun Monaten des Jahres bereits 6,1 Mrd. EUR verloren.
Deutschland erwägt auch die Verstaatlichung von Rosneft und Gazprom. Diese Unternehmen betreiben Lagerstätten und sind für ein Viertel der Öl- und Gasraffinerien des Landes verantwortlich. Eine Rettungsaktion für Uniper würde schätzungsweise 11 Milliarden Euro kosten.
Olaf Scholz, der deutsche Finanzminister, hat gesagt, dass das Rettungspaket vom Parlament verabschiedet werden wird. Der Großaktionär Heinz Hermann Thiele hat den Plan jedoch kritisiert und argumentiert, dass die Lufthansa das Geschäft ablehnen sollte. Er ist auch dagegen, dass sich der Staat mit 20 Prozent an der Fluggesellschaft beteiligt, und fordert zwei Sitze im Aufsichtsrat.
In der Zwischenzeit bemüht sich die EU um führende LNG-Exporteure, um das russische Pipelinegas durch ihr eigenes zu ersetzen. Doch während diese Unternehmen bereits in Führung liegen, sieht die Zukunft ungewiss aus. Die EU möchte so viel russisches Pipelinegas wie möglich ersetzen. Und da das weltweite Angebot immer noch weit über der weltweiten Nachfrage liegt, muss die EU alternative Erdgasquellen finden.
Gazprom und Rosneft könnten verstaatlicht werden
Deutschen Unternehmen mit russischen Eigentümern droht der technische Bankrott. Banken und Geschäftspartner ziehen sich zunehmend von solchen Unternehmen zurück. Die westlichen Sanktionen gegen Russland sind seit 2014 in Kraft. Die Eigentümer der Unternehmen waren nicht sofort für eine Stellungnahme zu erreichen.
Uniper, Deutschlands erstes Energieunternehmen, hat einen Antrag auf ein staatliches Rettungspaket gestellt. Das Unternehmen ist stark von russischen Gaslieferungen abhängig, und der jüngste Preisanstieg hat Uniper schwer getroffen. Der Mehrheitseigentümer des Unternehmens, Fortum, erwägt ein Rettungspaket, um das Überleben des Unternehmens zu sichern.
Deutschlands neue Flüssigerdgas-Terminals sollen bald in Betrieb gehen. In der Zwischenzeit wurden am vergangenen Freitag drei Raffinerien in russischem Besitz von den deutschen Behörden übernommen. Dies ist ein Schritt zur Gewährleistung der Energiesicherheit in Deutschland. In der Zwischenzeit wurden zwei Tochtergesellschaften von Rosneft unter die Verwaltung der Bundesnetzagentur gestellt. Auf die Unternehmen entfallen 12 % der deutschen Ölraffineriekapazität. Deutschland importiert jeden Monat Hunderte von Millionen Dollar aus Russland.
Die deutsche Regierung hat ihre Eingriffe in den Öl- und Gassektor intensiviert. Der russische Krieg in der Ukraine hat die Krise verschärft und Deutschland gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Im Rahmen dieses Plans hat die deutsche Regierung 8 Milliarden Euro in Uniper investiert, und das Unternehmen wird ebenfalls von der Regierung übernommen, indem sie die Mehrheit der Anteile von Fortum erwirbt.
Eine Lufthansa-ähnliche Rettung für Rosneft und Gazprom könnte verstaatlicht werden, Scholz deutet auf eine Lufthansa-ähnliche Rettung für Uniper hin. Während eine Lufthansa-ähnliche Rettungsaktion für das russische Unternehmen Uniper wahrscheinlich nicht den Anti-Geldwäsche-Normen entspricht, wird eine Lufthansa-ähnliche Rettungsaktion für Gazprom und Rosneft wahrscheinlich durchgehen.
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